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Wegmarken für die Weiterbildung der Zukunft: Bundesweiter Förderschwerpunkt "InnovatWB" startet

In 34 Projekten aus 14 Bundesländern werden ab sofort über drei Jahre "Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher Weiterbildung" erforscht und Handlungsansätze für die künftige Weiterbildungspolitik erarbeitet. Berufliche Weiterbildung ist entscheidend für die soziale Teilhabe und die Chancen des Einzelnen im Erwerbsleben - und ein zentraler Faktor, damit sich Gesellschaft und Wirtschaft fortentwickeln können.

Umso wichtiger ist es, die Beteiligung an Weiterbildung zu erhöhen und ihre Qualität auf der Grundlage wissenschaftlicher Kenntnisse auszubauen. Mit einer Auftaktveranstaltung und rund 130 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Praxis und Politik startet im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) heute und morgen in Bonn der Förderschwerpunkt, für den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 15 Millionen Euro bereitstellt.

„Lebensbegleitendes Lernen mit zukunftsorientierten, qualitativ hochwertigen Weiterbildungswegen muss selbstverständlicher Bestandteil individueller Erwerbsbiografien werden“, erklärte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser anlässlich der Tagungseröffnung. „Insbesondere die Digitalisierung führt zu grundlegenden, dynamischen Entwicklungen und wird beispielsweise zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglichen und erfordern.“

Das mit der Leitung des Förderschwerpunkts betraute BIBB hat – von Aachen über Rostock bis München – 34 Einzel- oder Verbundprojekte mit insgesamt 62 Einrichtungen bewilligt. Mit dem Förderschwerpunkt sollen Impulse für die Modernisierung der Weiterbildung in der Praxis gegeben und die Weiterbildungsforschung gestärkt werden. In den Vorhaben werden unter anderem Strukturen für eine nachhaltige berufliche Weiterbildung erforscht und entwickelt, Handlungsfelder für eine demografiesensible Weiterbildungspolitik aufgezeigt, das digitale Lernen in den Mittelpunkt gestellt und die Professionalisierung der Lehrenden in der Weiterbildung analysiert.

Vertreten sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Branchenverbände, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Sozialpartnerorganisationen. Auch viele Betriebe beteiligen sich an den Vorhaben. Sie sind vor allem als assoziierte Partner in die Projekte eingebunden. Die beteiligten Branchen reichen von Elektro- und Metalltechnik über Chemie, Landwirtschaft, Handwerk, Pflege, Gastronomie und Automobilindustrie bis zur Kultur.



Die geförderten Projekte bearbeiten drei Themenschwerpunkte:

  • Im Schwerpunkt „Arbeitskräfte und Qualifikationsentwicklung“ geht es unter anderem um die Anerkennung und Zertifizierung informell erworbener Kompetenzen. Neben regionalen Ansätzen zur Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung werden Kompetenzfeststellungsverfahren erprobt und eine Verzahnung von betriebsorientierter und personenbezogener Weiterbildung angestrebt. Hier werden insgesamt zwölf Projekte gefördert und dabei insbesondere heterogene Zielgruppen wie Ältere, nicht formal Qualifizierte und Migrantinnen und Migranten in den Blick genommen.
  • Mit der Frage nach der „Professionsentwicklung und Professionalisierung“ des in der beruflichen Weiterbildung tätigen Personals befassen sich 17 Projekte. Diese Zielgruppe ist durch Modernisierungsprozesse wie Industrie 4.0 gefordert, zeitgemäße Lehrkompetenzen zu entwickeln. Daher werden innovative Lehr-/Lernformate wie selbstgesteuertes Lernen, zum Beispiel unter Einsatz digitaler Medien, in unterschiedlichen Branchen erprobt und Angebote zur Fortentwicklung der Medienkompetenz erarbeitet. Weiterhin werden Organisations- und Personalentwicklungsmaßnahmen erstellt. Auch die Qualitätsentwicklung von – zum Teil bereits bestehenden – Weiterbildungsformaten wird untersucht.
  • Fünf Projektvorhaben werden im Themenschwerpunkt „Weiterbildungsforschung“ gefördert. Hier werden unter anderem die veränderten Anforderungen durch die Digitalisierung und der Umgang mit den neuen Kompetenzbedarfen theoriebasiert untersucht. Weitere Themen sind Weiterbildungsfinanzierung und adressatengerechte, nachfrageorientierte Weiterbildung.

Weitere Informationen zum Thema „Innovative Weiterbildung“, zum Förderschwerpunkt „InnovatWB“ und den beteiligten regionalen Projekten unter www.bibb.de/de/39040.php sowie zum Thema berufliche Weiterbildung im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/de/49.php

Ansprechpartnerinnen:

Barbara Hemkes, Constanza Correa Sarmiento; E-Mail: Innovatwb@bibb.de

Quelle: BIBB, 13. April 2016