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Hochqualifizierte: Die Blaue Karte EU in Deutschland

Das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtling (BAMF) hat Inhaber der Blauen Karte EU in Deutschland zu ihrer Ausbildung, Arbeitsplatzsuche, Bleibepersektive und Integration befragt. Der Forschungsbericht analysiert die Ergebnisse aus den 4.340 eingegangenen Antworten.

Wie die Studie zeigt, sehen viele der Befragten große Vorteile in der Blauen Karte EU. Dazu zählen die Möglichkeit des Familiennachzugs, der EU-Mobilität und die gute Bleibeperspektive. Auch für Deutschland ist diese Zuwanderung von Vorteil: Blaue-Karte-EU-Inhaber sind sehr gut qualifiziert, da für die Erteilung dieses Aufenthaltstitels ein Hochschulabschluss Bedingung ist.. Dieser ist Bedingung für die Erteilung einer Blauen Karte EU. Ein Drittel hat (ausschließlich oder zusätzlich) in Deutschland studiert.

Viele gesuchte Fachkräfte wandern zu

Insgesamt üben 89 Prozent der Blaue-Karte-EU-Inhaber einen Mangelberuf in den Bereichen Ingenieurwesen, Naturwissenschaft, Informatik und Humanmedizin aus. Die meisten bringen Berufserfahrung mit und erhalten von Anfang an gut bezahlte Arbeitsplätze. Mangelnde Deutschkenntnisse wurden vergleichsweise selten als Hindernis genannt.Eine größere Herausforderung sehen sie darin, dass die Blaue Karte EU zunächst als befristeter Aufenthaltstitel erteilt wird.Knapp ein Drittel der Befragten plant, für immer in Deutschland zu bleiben. Weitere 39 Prozent streben einen Aufenthalt von mindestens zehn Jahren und 22 Prozent zwischen fünf und zehn Jahren an. Nur acht Prozent sind auf einen kurzfristigen Aufenthalt eingestellt. Staatsangehörige aus Syrien und anderen Ländern des Nahen Ostens haben dabei häufiger langfristige Bleibeabsichten, gefolgt von Personen aus Osteuropa und Zentralasien. Befragte aus den nordamerikanischen und pazifischen Ländern haben häufiger kurzfristige Bleibeabsichten angegeben.

Hintergrund zur Blauen Karte EU

Die Blaue Karte EU gehört zu den wichtigen Steuerungsinstrumenten der legalen Migration in die Europäischen Union. Sie ist ein im August 2012 im Zuge der Hochqualifizierten-Richtlinie eingeführter, befristeter Aufenthaltstitel für hochqualifizierte Zuwanderer aus Drittstaaten, der die Perspektive bietet, frühzeitig ein Daueraufenthaltsrecht zu erlangen. Die Blaue Karte EU wird an Personen aus Drittstaaten erteilt, die einen Hochschulabschluss und eine Arbeitsplatzzusage für eine Beschäftigung in Deutschland besitzen und die ein bestimmtes jährliches Mindesteinkommen erzielen (2016: 49.600 Euro). Für Fachkräfte aus den Bereichen Ingenieurwesen, Naturwissenschaft, Informatik und Humanmedizin gilt ein geringeres Mindesteinkommen (2016: 38.688 Euro).

Auswertungen des Ausländerzentralregisters zeigen, dass seit August 2012 bis einschließlich August 2016 in Deutschland insgesamt mehr als 49.000 Blaue Karten EU erteilt wurden.

Verfasserinnen des Forschungsberichts: Elisa Hanganu, Barbara Heß

Download BAMF-Befragung (pdf, 5 MB)


Quelle: BAMF, 30. September 2016