Europäisches Semester
Das Europäische Semester erstreckt sich jährlich über einen Zeitraum von sechs Monaten, in denen die Mitgliedstaaten ihre Haushalts-, Wirtschafts- und Strukturpolitik auf EU-Ebene abstimmen. So können sie Empfehlungen der EU bereits frühzeitig in ihre Haushalts- und wirtschaftspolitische Planung einbeziehen. Das Europäische Semester folgt einem festen Fahrplan:
- Januar: Die Kommission veröffentlicht ihren Jahreswachstumsbericht, in dem sie die wachstums- und arbeitsmarktpolitischen Prioritäten der EU für das kommende Jahr darlegt.
- März: Auf der Grundlage des Jahreswachstumsberichts entscheiden die EU-Staats- und Regierungschefs, welche Richtung die einzelnen EU-Länder in ihrer nationalen Politik einschlagen sollen.
- April: Die Mitgliedstaaten legen ihre Pläne für die Haushaltskonsolidierung (Stabilitäts- oder Konvergenzprogramme) sowie für Reformen und Maßnahmen zur Erzielung eines intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstums (Nationale Reformprogramme) vor.
- Juni: Die Kommission bewertet diese Programme und unterbreitet gegebenenfalls länderspezifische Empfehlungen. Der Rat Wirtschaft und Finanzen erörtert diese Empfehlungen, der Europäische Rat gibt seine Zustimmung.
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Ende Juni/Anfang Juli: Der Rat genehmigt offiziell die länderspezifischen Empfehlungen