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BAMF-Kurzanalyse: Geflüchtete Frauen in Deutschland

Wie gestaltet sich die Teilhabe von geflüchteten Frauen in Deutschland? Eine neue BAMF-Kurzanalyse betrachtet diese Frage im Lichte aktueller statistischer und wissenschaftlicher Befunde zu Sprache, Bildung und Arbeitsmarkt.

Die aktuelle Kurzanalyse des Forschungszentrums des Bundesamtes fasst Daten zu geflüchteten Frauen aus drei Studien zusammen. Der Fokus liegt dabei auf den Aspekten Spracherwerb, mitgebrachte schulische und berufliche Qualifikation sowie Arbeitsmarktzugang. Ergänzend werden Daten aus der Asyl- und der Integrationskursgeschäftsstatistik analysiert.

Wie die Kurzanalyse zeigt, stehen nach Deutschland geflüchtete Frauen bei der Integration in die Gesellschaft vor besonderen Herausforderungen: Zum einen bringen sie meist weniger schulische und berufliche Bildung mit. Diese Nachteile sind wahrscheinlich auf den erschwerten Zugang zu Bildungsinstitutionen in den Herkunftsländern zurückzuführen, aber nicht auf einen geringeren Erfolg in den Bildungsgängen selbst. Das zeichnet sich ebenfalls beim Besuch von Integrationskursen in Deutschland ab, an denen geflüchtete Frauen offenbar seltener bzw. später teilnehmen, jedoch mit vergleichbarem Erfolg (Zertifikaterwerb) wie die Männer.

Frauen sind in unseren Integrationskursen sehr erfolgreich und das, obwohl sie häufig durch geringere Vorkenntnisse oder familiäre Pflichten einen Startnachteil haben. Dies unterstreicht die besondere Motivation und Leistungsfähigkeit geflüchteter Frauen" so Dr. Uta Dauke, Vizepräsidentin des Bundesamtes.

Spezielle Angebote helfen, Hindernisse zu überwinden und die Integration zu verbessern

Die qualitativen Interviews mit geflüchteten Frauen zeigen, warum sie sich seltener bzw. später als Männer um die Teilhabe in Deutschland kümmern. Denn für viele Frauen stehen nach der Ankunft in Deutschland vor allem familiäre Belange wie die Wohnraumversorgung und das Wohl der Kinder im Vordergrund. Dem werden eigene Wünsche, die deutsche Sprache zu lernen oder eine Arbeit aufzunehmen, zunächst untergeordnet. Insbesondere die Aufgabe der Kinderbetreuung, die vorrangig Frauen übernehmen, spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Daher ist es weiterhin Ziel des Bundesamtes, mit niederschwelligen Frauenkursen die Hindernisse möglichst gering zu halten. Sie sind als Einstiegsangebot gerade auch für jüngere Frauen sinnvoll, die aufgrund familiärer Verpflichtungen (noch) nicht an Integrationskursen teilnehmen können oder wollen.

"Die geplante Wiederaufnahme der integrationskursbegleitenden Kinderbetreuung ist ein wichtiger Schritt, um Zugangsbarrieren gerade für Mütter zu senken", so Dr. Dauke.

Die Kurzanalyse als Download-Dokument

Quelle: BAMF, 12. April 2017