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BAMF-Kurzanalyse: Qualifikationsniveau von Asylantragstellenden 2017

Die zwölfte BAMF-Kurzanalyse liefert Erkenntnisse zur Sozialstruktur, den Schulbesuch sowie über die zuletzt im Herkunftsland ausgeübten Berufstätigkeiten von volljährigen Asylerstantragsstellenden.

Die Kurzanalyse 3/2018 wertet neben den Daten der Asylgeschäftsstatistik auch die Daten zur "Soziale Komponente" (sog. "SoKo"-Daten) aus und liefert Erkenntnisse über die Sozialstruktur (Geschlecht, Alter, Familienstand), den Schulbesuch sowie über die zuletzt im Herkunftsland ausgeübten Berufstätigkeiten von volljährigen Asylerstantragsstellenden im Jahr 2017. Damit schreibt sie die Ergebnisse der BAMF-Kurzanalyse 3/2017 fort.

Die Teilnahme am Arbeitsmarkt stellt einen der wichtigsten Aspekte der Integration dar. Um eine gezielte Einschätzung der Potenziale, aber auch der Bedarfe und entsprechende Planungen für Fördermaßnahmen vornehmen zu können, sind Hintergrundinformationen über das Qualifikationsniveau der Asylbewerber in Deutschland von großer Bedeutung.

Wesentliche Erkenntnisse

Die vorliegende BAMF-Kurzanalyse zeigt auf, welchen Schultyp die Befragten im Herkunftsland besuchten und welche Muster sich zwischen Schulbesuch und den nachgegangenen Tätigkeitsfeldern im Herkunftsland ergeben.

Die meisten volljährigen Asylantragstellenden im Jahr 2017 kamen aus Syrien, Irak und Afghanistan und waren im Alter von 18 bis 29 Jahren; die Hälfte war ledig und 64 Prozent waren Männer. Der Frauenanteil ist gegenüber dem Jahr 2016 um 5 Prozentpunkte gestiegen. Bemerkenswert ist die im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgeglichenere Geschlechterverteilung bei syrischen, irakischen und iranischen Antragstellern.

33 Prozent der Auskunftgebenden nannten als höchste besuchte Bildungseinrichtung eine Mittelschule, danach folgen Gymnasium und Grundschule mit jeweils 19 Prozent. 17 Prozent besuchten eine Hochschule und 12 Prozent hatten keine formelle Schulbildung. Frauen gingen seltener zur Schule als Männer.

Ein Drittel der volljährigen Asylerstantragstellenden ging im Herkunftsland zuletzt keiner bezahlten Tätigkeit nach. Etwa jeder dreizehnte Asylerstantragstellende im Jahr 2017 hat im Herkunftsland zuletzt im Handwerksbereich gearbeitet. Damit war dies der wichtigste Tätigkeitssektor, gefolgt von Hilfstätigkeiten und Dienstleistungen.

Die durchschnittlich höchste Bildung hatten die Antragstellenden, deren zuletzt ausgeübte Tätigkeit in die Kategorie "Lehrende Berufe" fällt. Die niedrigste Bildung hatten Antragstellende, die zuletzt in der Landwirtschaft oder als Hilfskraft tätig waren.

Erhebung der Daten

Während der Asylerstantragstellung erhebt das Bundesamt mit Hilfe eines Dolmetschers neben den Stammdaten wie Geschlecht, Alter, Familienstand auf freiwilliger Basis auch Daten zur Schulbildung und dem zuletzt ausgeübten Beruf. Etwa drei Viertel aller volljährigen Asylerstantragstellenden beantworteten im Jahr 2017 die Fragen zu ihrer Qualifikation. Obwohl es sich um Selbstauskünfte handelt, für die keine Nachweise erbracht werden müssen, und Schul- und Berufssysteme unterschiedlicher Herkunftsländer sich nur schwer mit den deutschen vergleichen lassen, geben die "SoKo"-Daten einen ersten Einblick in die Qualifikationsstruktur der Geflüchteten.

Verfasser der Kurzanalyse: Hans-Jürgen Schmidt

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Quelle: BAMF, 18. MAi 2018