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MINT-Frühjahrsreport: Corona-Krise verschärft den IT-Fachkräftebedarf weiter

Die MINT-Lücke, also die Zahl der fehlenden Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, schrumpft nach einer aktuellen Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Das liegt allerdings daran, dass Corona-bedingt insgesamt weniger Jobs zur Verfügung stehen - von Verbesserung der MINT-Qualifikationen kann dagegen keine Rede sein.

"Trotzdem dürfen wir in unseren Bemühungen um eine bessere MINT-Bildung in Deutschland nicht nachlassen", kommentiert Christina Mersch, Bereichsleiterin Ausbildung beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag, den am 3. Juni erschienen MINT-Frühjahrsreport 2020.

Der IW-Untersuchung zufolge fehlten im vergangenen April immer noch rund 153.000 dringend benötigte Fachkräfte mit naturwissenschaftlich-technischer Qualifikation. Das waren 51 Prozent weniger als im April 2019 und bedeutet den höchsten bislang verzeichneten Rückgang innerhalb eines Jahres. Die Lücke in den IT-Berufen hingegen verbleibt mit 39.700 auf hohem Niveau.

Gestiegene Digitalisierungsanforderungen

Gleichzeitig verstärken die aufgrund der aktuellen Corona-Krise gestiegenen Digitalisierungsanforderungen den Fachkräftebedarf im IT-Bereich noch weiter. Hier wird wieder einmal deutlich, dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft maßgeblich von ihrer technologischen Innovationskraft und der Verfügbarkeit von Fachkräften abhängt.

"Eine gute, praxisorientierte MINT-Bildung legt hierfür einen wichtigen Grundstein, kommt in den Schulen jedoch häufig zu kurz", bedauert Christina Mersch: "Viele Schulabgänger können naturwissenschaftliches Wissen nicht mit dessen Anwendungen in technischen Geräten und Prozessen in Zusammenhang bringen. Dadurch fehlt die Verbindung zu möglichen beruflichen Perspektiven. Es gilt daher, weiterhin eine gute MINT-Grundbildung in Form eines regelmäßigen, praxisorientierten Lernens zu fördern und das Interesse von Jungen und Mädchen an MINT-Themen und Berufen zu wecken."

Quelle: DIHK, 3. Juni 2020