Grundlegendes - Experteninterviews
In dieser Rubrik finden Sie Experteninterviews zu grundlegenden Fragestellungen der Digitalisierung sowie zu den Chancen und Herausforderungen für Unternehmen und Beschäftigte. Wie verändern sich Produktionsprozesse? Wie können die Beziehungen zu Kunden neu gestaltet werden? Welche Chancen und Notwendigkeiten ergeben sich für die Gestaltung der Arbeit? Wie ändern sich die Anforderungen an die Kompetenzen der Beschäftigten und damit auch an die Aus- und Weiterbildungsanbieter. Was bedeutet dies insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen?
Prof. Sabine Pfeiffer erläuterte uns die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Qualifikationsanforderungen und -bedarfe der Beschäftigten im Maschinen- und Anlagenbau und leitete daraus die Herausforderungen für die Aus- und Weiterbildung ab.
Künstliche Intelligenz, virtuelle Realität und additive Fertigung sind aus Sicht von Prof. Sabine Jeschke die disruptiven Treiber der 4. industriellen Revolution, die zu massiven Veränderungen des gesamten Produktionsprozesses führen werden. Sie sieht große Herausforderungen insbesondere für KMU.
Auch Prof. Michael ten Hompel vermisst vor allem im Mittelstand noch den Willen zur digitalen Transformation. Größere Unternehmen sehen viel eher die sich bietenden Chancen, die Arbeitsproduktivität zu steigern und Kundenwünsche besser zu erfüllen. Aus seiner Sicht sind derzeit die Logistikunternehmen Vorreiter bei der Anwendung neuer Technologien. Prof. ten Hompel sprach auch über zukünftige Qualifikationsbedarfe und leitete daraus Empfehlungen für Wirtschaft, Bildungsinstitutionen und Politik ab.
In einem Round-Table-Gespräch mit Prof. Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen und Dr. Peter Ittermann (TU Dortmund) sowie Joachim Beyer (Leiter des Geschäftsbereiches Arbeit & Qualifizierung der Wirtschaftsförderung Dortmund) wurden die Arbeitsplatzchancen von Geringqualifizierten diskutiert. Wissenschaft und Wirtschaftsförderung waren sich darin einig, dass es auch in Zeiten der Digitalisierung ein Bedarf an einfachen Arbeitsplätzen geben wird.
Künstliche Intelligenz und ihre gesellschaftlichen Implikationen Sabina Jeschke ist Professorin für Maschinenbau an der RWTH Aachen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich Robotik und Automatisierungstechnik, Künstliche Intelligenz und Mensch- Maschine-Interaktion. Im Sommersemester 2017 widmet sie sich im Rahmen eines Sabbaticals der Weiterentwicklung ihrer Forschung im Bereich des künstlichen Bewusstseins und beteiligt sich bei der Volvo Car Corporation in Göteborg am Aufbau eines Think Tanks „Starke künstliche Intelligenz“. Sie ist Mitglied in zahlreichen Gremien und Kommissionen, unter anderem im Programmausschuss „Robotik und Automation“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ihr Institut errang 2016 zum dritten Mal in Folge den Weltmeistertitel in der RoboCup Logistics League, in der zwei Teams mit jeweils drei mobilen autonomen Robotern in einem Intralogistik-Szenario gegeneinander antreten. Fachartikel aus dem G.I.B.-Info 2/2017, hrsg. von der G.I.B. (Juni 2017)
Kompetenzbedarfe bei der Datenauswertung, im Prozessmanagement und in der IT-Sicherheit Prof. Dr. Michael ten Hompel ist Inhaber des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der Technischen Universität Dortmund und geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML sowie Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST. Vor seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist Prof. ten Hompel als Unternehmer tätig gewesen. So gründete er 1988 die GamBit GmbH (heute Vanderlande Logistics Software), die sich vorrangig mit der Entwicklung und Realisierung von Warehouse-Management-Systemen beschäftigt. Darüber hinaus war er Projektleiter der acatech-Kompetenzentwicklungsstudie Industrie 4.0. Fachartikel aus dem G.I.B.-Info 2/2017, hrsg. von der G.I.B. (Juni 2017)
„Marktabhängige Flexibilität – ein wesentliches Argument für den Erhalt einfacher Arbeitsplätze“ Round-Table-Gespräch mit Prof. Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen und Dr. Peter Ittermann (TU Dortmund) sowie Joachim Beyer (Leiter des Geschäftsbereiches Arbeit & Qualifizierung der Wirtschaftsförderung Dortmund) Fachartikel aus dem G.I.B.-Info 2/2017, hrsg. von der G.I.B. (Juni 2017)