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Behinderung, Arbeit und Inklusion: OECD berichtet über Entwicklung in Mitgliedsländern

Der neue OECD-Bericht zum Thema "Behinderung, Arbeit und Inklusion" vergleicht die Entwicklung in 32 von insgesamt 38 OECD-Mitgliedsländern und stellt fest, dass die Corona-Pandemie für Menschen mit Behinderung vielfach ein großer Rückschritt hinsichtlich ihrer Beteiligung auf dem Arbeitsmarkt war, denn viele haben durch die Pandemie ihre Arbeitsmöglichkeit ganz oder teilweise verloren. (Quelle: www.rehadat.de)

In den OECD-Ländern gibt im Durchschnitt jeder siebte Erwachsene im erwerbsfähigen Alter an, eine Behinderung zu haben. Viele von ihnen sind nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig. Für 2019, so stellt der neue OECD-Report fest, gab es eine Lücke („employment gap“) von durchschnittlich 27 Prozentpunkten beim Vergleich von erwerbstätigen Menschen mit und ohne Behinderungen.

Zwar habe sich die Erwerbstätigenquote im vergangenen Jahrzehnt nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 auch für Menschen mit Behinderungen verbessert, aber durchschnittlich seien nur 42 Prozent erwerbtätig. Dies variiert allerdings stark: in der Schweiz waren 2019 insgesamt 58 Prozent der Menschen mit Behinderungen erwerbstätig, in Kanada 54 Prozent, wohingegen in Griechenland, Korea, Spanien und Irland weniger als 30 Prozent der Menschen mit Behinderungen erwerbstätig waren. Deutschland lag mit 47 Prozent im Mittelfeld.

Der Bericht empfiehlt den Regierungen der OECD-Mitgliedsstaaten, eine durchgängige „Disability Mainstreaming-Politik“ zu forcieren und die Menschen mit Behinderungen bei allen Überlegungen mitzubedenken. Zu den Empfehlungen bei der Arbeitsmarktpolitik sind vor allem die stärkere Investition in Bildung für Menschen mit Behinderungen zu nennen, damit die Lücke bei den Qualifikationen und Kompetenzen kleiner wird. Auch die Empfehlung von Anreizen („incentives“) für Menschen mit Behinderungen und für Unternehmen ist besonders erwähnenswert. Eine solche Unterstützung kann zu mehr „inclusive employment“, also inklusiver Beschäftigung führen, wenn Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen nach deren speziellen Anforderungen geschaffen werden. Der Bericht erinnert an das Versprechen der Politik „Future of Work for all“, also eine Zukunft zu schaffen, in der alle arbeiten können.

Zum OECD-Bericht in englischer Sprache: Disability, Work and Inclusion: Mainstreaming in All Policies and Practices (br)

Quelle: www.rehadat.de, 12. Oktober 2022