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Arbeitsmarkt NRW: Stärkere Beschäftigung von Frauen unverzichtbar

In vielen Berufen, in denen es der Wirtschaft schon heute schwerfällt, Nachwuchs und Arbeitskräfte zu finden, arbeiten unterdurchschnittlich viele Frauen. Dabei könnte vor allem in gewerblichen und technischen Berufen eine stärkere Beschäftigung von Frauen diesen Engpässen entgegenwirken.

Zum Weltfrauentag am 8. März veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit die Broschüre „Frauen am Arbeitsmarkt in NRW".

Für viele Unternehmen und Betriebe könnte die Lösung ihrer Probleme bei der Stellenbesetzung eine Frau sein, doch diese Möglichkeit ziehen sowohl Arbeitgeber als auch Bewerberinnen noch zu selten in Betracht.

„Schon länger beobachten wir, dass die Dauer der Personalsuche steigt, während gleichzeitig die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber abnimmt. Gerade in Berufen, in denen wir in NRW Engpässe bei der Stellenbesetzung sehen, sind deutlich weniger Frauen als Männer beschäftigt. Dazu zählen traditionell die technischen und Handwerksberufe, aber auch MINT Berufe wie die Spezialisten der Automatisierungstechnik oder der Bereich der IT-Softwareentwicklung“, sagte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März. Nur jeder siebte Arbeitsplatz der gewerblich technischen Berufe ist mit einer Frau besetzt.

„Das werden wir nur dann ändern, wenn Rahmenbedingen auch für Frauen attraktiver und sich Bewerberinnen auch Berufen jenseits des traditionellen Rollenbildes öffnen. Für den Arbeitsmarkt in NRW ist eine Beschäftigung von Frauen in allen Branchen unverzichtbar“ so Schönefeld.

Im Juni 2018 gingen in Nordrhein-Westfalen 3.094.326 Frauen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Damit waren in NRW 45,2 Prozent der Beschäftigten weiblich. Im langjährigen Vergleich bedeutete dies zwar eine Steigerung ihres Anteils - 2007 waren noch 42,9 aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Frauen. Doch vor allem in Regionen, die von einem starken produzierenden Gewerbe charakterisiert sind, blieb die Beteiligung von Frauen am Arbeitsleben unter dem Landesdurchschnitt. So zum Beispiel in Südwestfalen, wo mit einem Anteil von 42,3 Prozent an allen Beschäftigten unterdurchschnittlich viele Frauen am Erwerbsleben beteiligt sind.

„Wäre die Beschäftigungsquote der Frauen in Nordrhein-Westfalen ebenso hoch wie die der Männer, hätten wir in NRW 560.000 Personen mehr in einer Beschäftigung“, sagte Christiane Schönefeld. „Frauen neigen ganz offensichtlich dazu, kaufmännische, soziale oder pflegerische Tätigkeiten zu bevorzugen. Hier gilt es, Mädchen und Frauen über die Chancen, die ihnen auch technische und handwerkliche Berufe bieten, zu informieren.“

Fachkräftemangel verlangt neue Wege bei Personalsuche

Die Arbeitsmarktexpertin ist davon überzeugt, dass eine erfolgreiche Lösung der Fachkräfteengpässe vor allem von der Bereitschaft abhängt, neue Wege zu gehen - bei der Berufswahl ebenso wie bei der Auswahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Es kommt natürlich darauf an, dass sich junge Frauen auch für eine Ausbildung in technischen Berufen interessieren“, sagte Schönefeld. „Die Agenturen für Arbeit in NRW legen deshalb auch einen besonderen Schwerpunkt darauf, jungen Frauen attraktive Wege in diesen Berufsfeldern aufzuzeigen, die sie vielleicht erst einmal nicht in Betracht ziehen.“

Auch Arbeitgeber können etwas dafür tun, traditionelle Rollenbilder zu überwinden. Zum Beispiel können sie interessierte Mädchen und Frauen einen Einblick in vermeintliche Männerberufe ermöglichen und so auch Fachkräfte für ihr Unternehmen gewinnen. Ein weiterer Schritt ist die Verankerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in die Unternehmenskultur. So steigern sie ihre Attraktivität und die ihrer Branchen für Frauen und für Männer.

Quelle: BA/Regionaldirektion NRW, 7. März 2019