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Der NRW-Ausbildungsmarkt im Mai: "Die Schere zwischen Bewerberinnen, Bewerbern und gemeldeten Ausbildungsstellen beginnt sich zu schließen"

In NRW waren im Mai bei den Agenturen für Arbeit noch 53.151 gemeldete Ausbildungsplätze unbesetzt. Dem standen 47.447 junge Menschen gegenüber, die noch keine Ausbildungsstelle oder eine Alternative gefunden haben. Die regionalen Unterschiede sind weiterhin groß. Sinkende Bewerberzahlen und steigende Stellenmeldungen in allen Regionen in NRW zu verzeichnen.

„Die Schere zwischen Bewerberinnen, Bewerbern und gemeldeten Ausbildungsstellen beginnt sich zu schließen“, sagte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Vergleicht man die noch offenen Ausbildungsplätze mit den Jugendlichen, die aktuell noch unversorgt waren, so standen im Mai jedem Jugendlichen 1,12 freie Ausbildungsplätze gegenüber. Bezieht man die Jugendlichen mit ein, die zwar schon eine Idee haben, wie es nach der Schule weitergehen soll, sich jedoch auch weiterhin noch auf Ausbildungsplatzsuche befanden, waren es 0,91 Ausbildungsplätze. Es wird für die Unternehmen schwieriger, Nachwuchs für das Unternehmen zu finden,“ erklärte Schönefeld. „Die Chancen für die Jugendlichen steigen dagegen, auch wenn wir weiterhin deutliche regionale Unterschiede sehen.“

Betrachtet man die unversorgten Bewerber und die noch unbesetzten Ausbildungsstellen, so waren rein rechnerisch nur im Ruhrgebiet und im Bergischen Land noch mehr Jugendliche auf der Suche als es freie Ausbildungsplätze gab. Aus Sicht der Jugendlichen war das Verhältnis dagegen besonders im Münsterland und im Südwestfalen günstig: hier standen im Mai jedem unversorgten Jugendlichen 1,55 bzw. 1,52 freie Ausbildungsplätze gegenüber.

Herausforderungen für Unternehmen in NRW

Der Ausbildungsmarkt in NRW zeigte sich im Mai dynamisch. Die sinkende Zahl von Jugendlichen auf Ausbildungsplatzsuche und der deutliche Anstieg gemeldeter Ausbildungsplätze ist für Schönefeld ein sichtbarer Effekt des demografischen Wandels und des Fachkräftebedarfs in NRW: „Seit Oktober 2018 bis jetzt suchten etwas mehr als 110.000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz, das sind etwa 3.600 weniger als im vergangenen Ausbildungsjahr. Parallel dazu stiegen die gemeldeten Ausbildungsplätze um fast 6.000 auf nun 105.000. Die Unternehmen in NRW stehen vor der Herausforderung, Nachwuchs für ihr Unternehmen zu gewinnen. Jedoch sind die regionalen Unterschiede in NRW weiterhin deutlich. Im Ruhrgebiet und im Bergischen Land sind immer noch mehr Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder eine Alternative. Daher kann ich in NRW nicht von einem ausgeglichenen Ausbildungsmarkt sprechen. Die heiße Phase kommt noch und es wird noch viel Bewegung geben. Ich rate beiden Seiten daher zur Flexibilität.“

Der Ausbildungsmarkt in Zahlen - deutliche regionale Unterschiede

Die regionalen Unterschiede am Ausbildungsmarkt in NRW waren auch im Mai deutlich. In allen Regionen waren jedoch sinkende Bewerberzahlen und ein Anstieg der gemeldeten Stellen zu verzeichnen.

Den deutlichsten Rückgang an Jugendlichen auf Ausbildungsplatzsuche verzeichnetet dabei das Rheinland; hier ging die Zahl um 997 Jugendliche zurück und lag im Mai bei 36.295, der höchsten Zahl in ganz NRW. Den deutlichsten Anstieg an gemeldeten Ausbildungsstellen verzeichnete das Ruhrgebiet, hier stieg die Zahl der Ausbildungsstellen um 1.831 auf 25.270 im Mai. Prozentual betrachtet verzeichnete der Ausbildungsmarkt im Bergischen Land jedoch den stärksten Anstieg freier Stellen in NRW: mit einem Plus von 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr waren hier mit 9.309 deutlich mehr Stellen gemeldet als im Vorjahresmonat.

Im Vermittlungsjahr 2018/2019 gemeldete Berufsausbildungsstellen je Bewerber

Detaillierte statistische Daten und Grafiken zur Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt sind unter Zusatzinformation zu lesen.

Weitere Zahlen, Daten, Fakten des Ausbildungsmarktes lesen Sie hier.

Quelle: BA, Regionaldirektion NRW, 29. Mai 2019