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Trotz positiver Entwicklung: NRW braucht mehr Ausbildungsplätze

Der Ausbildungsmarkt in NRW zeigte sich im Mai weiter unausgeglichen. Von Oktober 2017 bis Mai 2018 bewarben sich landesweit 113.679 junge Leute auf eine Lehrstelle. 3.090 oder 2,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dagegen stieg die Zahl der bei den Agenturen für Arbeit gemeldeten Ausbildungsplätze um 4.438 oder 4,7 Prozent auf 99.609. Im Mai waren 50.053 Ausbildungsplatze unbesetzt. Auf Landesebene kamen im Schnitt auf 100 Bewerber 88 Ausbildungsangebote.

„In NRW sind aktuell noch viele Ausbildungsstellen unbesetzt“, sagte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Der Anstieg der uns gemeldeten Ausbildungsstellen ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Er darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nachfrage in NRW immer noch höher ist als das Angebot. Wir brauchen weitere Ausbildungsplätze in NRW, um allen Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildung zu eröffnen.“

Deutliche regionale Unterschiede auf dem Ausbildungsmarkt

Deutlich günstiger fällt das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf Landesebene aus, wenn man den unversorgten Jugendlichen die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze gegenüber stellt. Aktuell stehen 100 freien Lehrstellen 102 unversorgten Jugendlichen gegenüber.

„Hier werden die regionalen Unterschiede besonders deutlich: im Ruhrgebiet und im Bergischen Land kamen im Mai auf 100 Bewerberinnen und Bewerber 89, bzw. 85 offene Angebote. Dagegen stehen im Münsterland und in Südwestfalen 141, bzw. 140 unbesetzte Lehrstellen 100 Jugendlichen gegenüber. Mit Blick auf die großen Ferien rechnen wir mit weiteren Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen und in den nächsten Wochen auf uns zukommen werden. Um hier Angebote machen zu können, brauchen wir weitere Chancen auf Ausbildung in allen Regionen“, so Schönefeld.

Schönefeld warb erneut dafür, auch Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben, die erst auf den zweiten Blick auf einen Ausbildungsplatz passen: „Um die Fachkräftebedarfe der Zukunft zu decken, rate ich den Unternehmen in NRW, sich offen gegenüber Jugendlichen zu zeigen, die im ersten Moment nicht 100 Prozent der Anforderungen erfüllen. Wir können es uns in NRW nicht leisten, Ausbildungsplätze unbesetzt zu lassen.“

Den Jugendlichen riet Schönefeld: „Die heiße Phase am Ausbildungsmarkt in NRW liegt noch vor uns. Jugendlichen rate ich, jetzt dran zu bleiben und nicht aufzugeben, wenn sich der erste Berufswunsch vielleicht nicht erfüllt. Unsere Berufsberatung unterstützt dabei, die passende Alternative zu entdecken. Flexibilität und Offenheit sind wichtig und eröffnen neue Möglichkeiten.“

Bewerberinnen mit und ohne Alternative suchen noch Lehrstellen

113.679 Bewerberinnen und Bewerber haben sich seit Oktober 2017 bei den Agenturen für Arbeit in NRW gemeldet, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Das sind 3.090 junge Menschen oder 2,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Von diesen gelten mittlerweile 64.819 als versorgt - das heißt:

  • sie haben einen Ausbildungsplatz sicher in der Tasche. Im Mai waren das 27.715 Personen, 266 weniger als vor einem Jahr,
  • sie haben sich als Bewerberinnen und Bewerber wieder abgemeldet, zum Beispiel um weiter zur Schule zu gehen oder ein Studium aufzunehmen. Die Zahl dieser Personen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1.402 auf 24.811 Personen,
  • oder sie haben zwar eine Alternative zu einem Ausbildungsplatz, etwa eine Stelle für ein soziales Jahr, wollen aber an dem Ziel Ausbildung weiter festhalten. Im Mai galten 12.293 Bewerberinnen und Bewerber als „Bewerber mit Alternative“.

Als unversorgt oder ohne Alternative galten im Mai 48.860 junge Menschen, denen 50.053 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüberstanden - 4.641 oder 10,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Insgesamt wurden von Oktober bis Mai 99.609 Ausbildungsstellen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg um 4.438 Stellen oder 4,7 Prozent.

Betrachtet man Angebot und Nachfrage insgesamt am Ausbildungsmarkt in NRW, errechnet sich für den Mai ein Verhältnis von 100 Bewerberinnen und Bewerber zu 88 Ausbildungsstellen. Vor einem Jahr lag das Verhältnis bei 100 zu 82. Im Mai suchten noch 48.860 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Dazu kamen weitere 12.293 Bewerberinnen und Bewerber, die eine Alternative hatten. Demnach suchten noch 61.153 junge Bewerberinnen und Bewerber aktiv in NRW einen Ausbildungsplatz: Auf 100 aktive Bewerberinnen und Bewerber mit und ohne Alternative kamen 82 Angebote.

Die meisten Bewerberinnen und Bewerber auf Ausbildungsplätze hatten im Mai einen Realschulabschluss - 42.524 Personen oder 37,4 Prozent. 34,6 Prozent oder 39.306 Personen hatten die Schule mit dem Fach- oder Vollabi abgeschlossen. 24.716 junge Menschen oder 21,7 Prozent bewarben sich mit einem Abschluss der Hauptschule. Nur 1,6 Prozent aller Bewerber hatten gar keinen Schulabschluss - 1.797 Personen.

Detaillierte statistische Daten und Grafiken können Sie hier abrufen.

Zusätzliche Informationen erhalten Sie auf der Kampagnen-Seite der Bundesagentur für Arbeit.

Quelle: BA, Regionaldirektion NRW, 29. Mai 2018